Chinua Achebe

(c) Mike Cohea, Brown University

Ein Bild von Afrika. Essays, Berlin: Alexander Verlag, 2000


"Nur Erzählungen übertönen den Lärm der Kriegstrommeln. Nur Erzählungen retten unsere Nachkommen davor, wie blinde Bettler in die Dornen eines Stacheldrahtzaunes zu stolpern. Erzählungen führen uns; ohne sie sind wir blind.« Chinua Achebe


Chinua Achebe hat mit seinen Werken das von vielen weißen Autoren entworfene Zerrbild der Afrikaner korrigieren wollen. 1975 sorgte er für Aufsehen mit einem Vortrag, in dem er Joseph Conrads Herz der Finsternis als rassistisches Werk brandmarkte. Der kritische Essay über Conrads Novelle bildet das Zentrum des Essaybandes Ein Bild von Afrika.

Der Band enthält außerdem Achebes Texte Afrikanische Literatur als Wiedergeburt der Feier, Arbeit und Spiel in Tutuolas Palmweintrinker, Gewidmet Victoria, Königin von England u.a.

Für sein engagiertes Werk erhielt Chinua Achebe im Oktober 2002 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

"Kernstück des Buches ist ein Essay über Joseph Conrads 'Herz der Finsternis', jener suggestiven Novelle über eine Expedition weißer Kolonialisten entlang des Kongo am Ende des 19. Jahrhunderts, die zu einem Standardwerk westlicher Literatur über Afrika wurde. (...) Meisterlich seziert Chinua Achebe den englischen Klassiker von 1910 und die europäisch-koloniale Sicht auf Afrika und seine Menschen. Unter der sprachlichen Schönheit und einer liberalen Verurteilung imperialer Ausbeutung legt Achebe den abstoßenden Rassismus eines großes Literaten frei.